DOUX RAYON, Moskau, Diplom

30. August 2005

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TU Braunschweig, Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Prof. Brederlau

Diplom mit Auszeichnung

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Seit zwei Jahrzehnten erfährt Rußland eine politische und wirtschaftliche Neuordnung, die durch den Fall des Eisernen Vorhangs hervorgerufen wurde und so die vergangene zentralisierte Planwirtschaft ablöste. Die 11 Millionen Hauptstadt Moskau bestimmt hierbei den Entwicklungsprozeß des Landes in jeder Hinsicht. Die wachsende Metropole hat derzeit einen unstillbaren Bedarf an Büro- und Wohnflächen und erfährt dabei eine stetigen Überprüfung der Rentabilität zur Nutzung. So wird auf der Insel im Fluß Moskwa in unmittelbarer Nähe zum Kreml ein Industrieareal zur Umnutzung freigegeben, welches bisher von der Schokoladenfabrik „Roter Oktober“ genutzt wurde. Dieses repräsentative Grundstück bildet das Entwurfsareal, welches zu einem Standort für nationale und internationale Unternehmen werden soll, die die Präsenz im unmittelbaren, geschichtsträchtigen Stadtzentrum wünschen. Die Entwurfsaufgabe besteht also in der Entwicklung eines neuen Stadtquartiers zum Leben und Arbeiten am Wasser.
Die Insel inmitten der Moskwa entstand 1786/87 durch die Umlenkung des Flusses südlich des Kremls. Zwischen der bizarren Statue Peters des Großen und Magistrale Boschaja Poljanka befindet sich das Entwurfsareal. Im Norden befindet sich auf der gegenüberliegenden Flußseite die 1995 rekonstruierte Christi Erlöser-Kathedrale. Eine neu errichtete Brücke, die mit einigen Metern Höhendifferenz auf dem Planungsareal endet, verbindet die Insel mit der Kathedrale. Die Konzeption des Entwurfes besteht in der Aneinanderreihung von Wolkenbügeln, die senkrecht zu den Uferseiten stehend, spannungsvolle Ein- und Durchblicke schafft.
Der Begriff „Wolkenbügel“ ist ein Begriff, den El Lissitzky, russischer Mitbegründer des Konstruktivismus, geprägt hat und der Ausgangspunkt und Faszination für meinen Entwurf darstellt. El Lissitzkys spektakulärer Entwurf eines Wolkenbügels gehört seit seiner Entstehung 1924 zu den Inkunabeln der Architekturgeschichte dieses Jahrhunderts. Das Projekt für einen 60 Meter hohen Büroturm mit seinen gleichsam in den Wolken schwebenden horizontalen Auslegern wäre ein aufregendes Stück moderner Architektur geworden.
Sechs Baukörper sind aneinandergereiht und aufgeständert. In diesen Baukörpern befinden sich Wohnungen,  Dienstleistungsunternehmen, Büros, Praxen, ein Hotel und ein Konferenz- und Tagungszentrum. Die Baukörper stehen auf einer raumhaltigen Topographie, die den Straßenraum bildet. In diesem Sockelbereich sorgen Cafés, Imbisse und Restaurants, Bars und Clubs sowie soziale und kulturelle Einrichtungen für urbane Atmosphäre an Straßen und Plätzen.

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Den Eingang des Areals bildet der Wohnkomplex am Bersenewskaja, ein konstruktivistischer Wohnkomplex mit einem Theater und diversen Gemeinschaftseinrichtungen. Die neu geplante Metrostation Bersenewskaja der Linie 9, dem Wohnkomplex vorgelagert, sticht in den Straßenraum und markiert den Eingang zum Areal. Die Metrostation wird von der Wohnbebauung gerahmt. Von Norden kommend betritt man das Areal durch den Wohnkomplex. Ein zentraler Boulevard bildet die Haupterschließung. Dieser Boulevard endet auf einem Platz im Süden der Insel. Pkws werden jedoch vorher nach Westen über eine neu errichtete Brücke auf die andere Flußseite weitergeleitet. Damit ist das Areal nicht länger „Sackgasse“ und erfährt Anschluß an die westliche Uferseite. Von dem zentralen Boulevard gelangen die Pkws in Tiefgaragen. Querstraßen bilden direkte Sichtbeziehungen zur Moskwa und leiten den Besucher direkt zur Uferpromenade. Die zum Ufer führenden Zwischenräume sind spannungsvolle Durchwegungen, die sich verengen, weiten und zu kleinen
Quartiersplätzen werden.
Die westliche Seite des Areals ist durch eine klare Kante zum Ufer gekennzeichnet. Dieser Bereich ist stark verdichtet und beinhaltet bis zu zweigeschossige Einzelhandels-, Shopping und Gastronomiebereiche. Das östliche Ufer mäandriert und ist wesentlich offener. Der Sockelbereich umfaßt hier nie mehr als ein Geschoß. Hier befinden sich Gastronomie und Einzelhandel, eine Kita sowie Sport- und Wellnesseinrichtungen. Auf diesen Sockeln, zu denen man über großzügige Treppen- und Rampenanlagen gelangt,
befinden sich neben Sport- und Freizeitbereichen auch Grün- und Wasserflächen. Die abschließende Komposition wird von einem winkeligen Baukörper markiert.
Hinter diesem Baukörper befindet sich eine Marina und eine Landzunge mit einem großzügigen Grünbereich. Auf der Spitze dieser Grünzunge steht die Statue „Peter der Große“. Die sich durch die skulptural geformten Baukörper ergebenden Zwischenbereiche weiten und verengen sich, geben Plätze frei und überraschen immer wieder aufs Neue.
In den Boulevard begrenzenden Sockelbereichen, liegen repräsentative Foyers, die die Eingänge in die Gebäude markieren. Von hier gelangt man über Aufzüge in die sich verbindenden Baukörperbereiche. Jeder Wolkenbügel besteht aus mehreren Clustern, die sich dreidimensional verweben und die Nutzung tendenziell vorgeben. So liegen innerhalb eines Gebäudes Dienstleistungs- und Wohnbereiche nebeneinander, sodaß der „Sockelbereich“ nicht nur durch eine Nutzung durch Dienstleistungsunternehmen determiniert ist. Eine Funktionsdurchmischung sorgt für ständig belebte und beobachtete Räume. Die Wohnbereiche sind zumeist nach Süden orientiert. Unterschiedliche Wohnkonzepte entsprechen den heutigen differenzierten Lebens- und Gemeinschaftsformen (Single-, Familien- und Gemeinschaftswohnungen, working couples, etc. ) Die Wohnungen umfassen ein bis sechs Zimmer und durchweg Außenbereiche unterschiedlichster Ausprägung.
Die sich ansiedelnden nationalen und internationalen Unternehmen tragen entscheidend zur ökonomischen Bewertung des Areals bei. Durch die Organisation in Clustern und die skulpturale Formulierung der Gebäude ergeben sich unterschiedlichste Bürostrukturen. So werden neben traditionellen Bürokonzepten wie Zellen-, Kombi- und Großraumbüros moderne Bürokonzepte wie Desksharing berücksichtigt.
Die Bereiche zwischen den Clustern verhalten sich ähnlich den Zwischenbereichen der Baukörper, sie weiten und verengen sich, geben Aufenthaltsbereiche frei. In der Mitte des Areals befindet sich ein Hotel mit einem räumlich verbundenen Kongreß- und Tagungszentrum. Das Hotel befindet sich an der westlichen Uferkante gegenüber der Christi Erlöser-Kathedrale. Die Zimmer haben nicht nur Blick auf die Moskwa, sondern auch auf Moskaus Innenstadt und den Kreml. Das Kongreß- und Tagungszentrum hat die Möglichkeit, sich am Boulevard zu repräsentieren. Es beinhaltet neben flexibel nutzbaren Räumlichkeiten für Kongresse, Konferenzen und Tagungen, anzumietende Präsentationsräume und Mietbüros. Die Fassade läßt keine Ablesbarkeit des Inhaltes zu, sodaß man einzelne Wohneinheiten ablesen könnte. Sie unterstützt die Horizontalität des Baukörpers, variiert und ist spannungsvoll.
Es entsteht ein eigenständiges Quartier, das die Qualitäten seiner Insellage ausnutzt und als Impulsgeber für die angrenzende Umgebung wirkt.

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One Comment

  1. Paul Brinkmann sagt:

    Hallo Florian Holik,

    ich habe ihre Projekte gesehen. Der Stil gefällt mir sehr.
    Können Sie mir bitte sagen mit welchem Programm Sie gerendert haben?
    (DOUX RAYON, MOSKAU, DIPLOM)
    Wie bekommen Sie die Häuser, den Boden so weiß?
    Es wäre mir eine Hilfe..

    Vielen Dank

    Paul Brinkmann

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